Es ist scheinbar nur eine Frage der Zeit, wann das Minecraft-Fieber bei unseren Sprösslingen ausbricht. Als Familienvater, der selbst gerne Videospiele spielt und die Faszination am Entdecken der Online-Multiplayer-Welt und an den scheinbar endlosen Kreationsmöglichkeiten sehr gut nachvollziehen kann, muss ich zugeben, dass ich, obwohl ich es selbst nie gespielt habe, das Potential dieses Spiels nicht ignorieren kann.
Wir verstehen jegliche Skepsis, die dieser Idee entgegengebracht wird. Ganz besonders von Menschen, für die Minecraft nur ein Computerspiel ist, das ihre Kinder noch nicht ausprobiert haben. Für Eltern, die ihren Kindern eine Weile bei diesem Spiel über die Schulter geschaut oder mal bei einem Minecraft Postcast mit reingehorcht haben, sieht die Sache vielleicht schon ganz anders aus. Da es in diesem Spiel unendlich viele Konstruktions- und Kombinationsmöglichkeiten gibt und auf Blöcken basiert, wird Minecraft oft als "virtuelles Equivalent von Lego" dargestellt. Man könnte sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, das es Lego ist, dem Leben eingehaucht wurde, wenn man mal einen Wolf gezähmt oder Bienen gezüchtet hat.
Sicherlich können Kinder sich gegenseitig in ihre Minecraft-Welten einladen und online zusammen spielen. Allerdings muss dazu der Einladende anwesend sein. Dadurch ist es weniger ideal als ein "Treffpunkt". Mit einem Minecraft Server erstellt man eine permanente virtuelle Welt, die keinem der teilnehmenden Kindern gehört. In einem Minecraft-Server können Administratoren Regeln erstellen, an die sich alle Teilnehmer zu halten haben.
Dazu fallen uns viele Gründe ein. Zunächst mal wachsen unsere Kinder in eine Welt voller Technologie, Videospielen, Onlinespielen und virtuellen Welten. Für manche Eltern ist dies ein rotes Tuch, andere fühlen sich überfordert damit, ihre Kinder in diese Welt der Technologie einzuführen. Vielleicht kennen sie sich selbst nicht so sehr gut aus damit. Aber mit dieser Technologie ist es ähnlich wie mit der Sexualität: Wenn die Kinder nicht von ihren Eltern oder Lehrern an das Thema herangeführt werden, wenn ihnen nicht die Gefahren und das richtige Verhalten beigebracht wird, dann werden sie irgendwann ihre eigenen Erfahrungen machen, wenn wir lange die Kontrolle verloren haben.
Kinder müssen lernen, wie man sich im Internet verhält, genauso wie sie lernen müssen, wie man sich in seiner Gesellschaft verhält. Sie müssen lernen, dass die anderen Spieler auch Menschen mit Gefühlen sind, und dass man, nur, weil man sein wirkliches Gesicht nicht sehen kann, nicht plötzlich auf anderen herumtrampeln kann. Ein Minecraft-Server bietet den Kindern Frielendorfs einen eingezäunten, sicheren und vor allem lokalen Platz im Internet mit unter anderem folgenden Möglichkeiten:
Ich bin jemand, der an die Wichtigkeit daran glaubt, unsere Kinder bei ihrem Einstieg in die digitale Welt aufmerksam zu betreuen. Alle Spiele, die meine Kinder auf dem Tablet spielen dürfen, sind von mir evaluiert auf Inhalte, Suchtpotential, Datenschutz, Werbepausenbelastung und Monetarisierungskonzept, und der Gedanke, dass Online-Multiplayerspiele unsere Kinder in ein für sie neues, und für uns Eltern schwerer kontrollierbares Medium losgelassen werden, ist mir nicht fremd.
Allerdings leben wir heutzutage in einer digitalen Welt, der Einstieg in diese muss sicherlich irgendwann geschehen, wenn unsere Kinder den Umgang mit den Medien lernen wollen, und ich persönlich empfinde Minecraft als eine verhältnismäßig sichere Platform, in der Fehlverhalten zwar nicht komplett ausgeschlossen, aber sicherlich mithilfe von Plugins stark eingeschränkt werden kann. Zudem findet Drama auch oft in Whatsapp-Gruppen, in denen sich Kinder mit Handys befinden, statt.
Mir scheint nach der Beobachtung meiner Kinder, die seit ihrem Entdecken des Spiels enthusiastisch Minecraft spielen, dass der Fokus des Spielens auf der Entdeckung neuer Welten, Kombinierungsmethoden, Funktionen, und auf der Konstruktion von eigenen Ideen liegt.
Wie auf manch Anderes, warten die Schüler der Palmbergschule darauf, dass die sprichwörtlich langsamen Mühlen der Bürokratie unsere Palmbergschule endlich ans Internet anschließen, damit unsere Kinder gemeinsam die digitale Welt kennenlernen können.
Ich denke aber, dass dies nicht der einzige Weg ist. Mit Minecraft können sagenhafte Landschaften und Gebäude kreiert werden. Warum können wir nicht eine Minecraft-Version der Palmbergschule auf einem Minecraftserver des Fördervereins errichten, die die Kinder einrichten und gestalten können wie sie wollen? Damit will ich nicht vorschlagen, dass die Kinder dort etwas lernen, nur dass die Palmbergschule auch online relevant bleibt. Vielleicht findet sich ein Vereinsmitglied, das sich die Administration eines solchen Servers zutraut?
In der Jahreshauptversammlung am 25.9.2024 hat der Förderverein entschieden, das Projekt Minecraftserver weiterzuführen. Dieser Server wird unter der Weisung des Vorstandes von Simon Arndt, Minecraft-Profi und Sohn des ehemaligen Kassenwarts unseres Vereins, entwickelt und eingerichtet. Bis zur Veröffentlichung des Servers wird sich der erweiterte Vorstand des Vereins regelmäßig untereinander in Absprache mit der Schulleitung und im Einbezug von Feedback der Eltern über die Regulierung des Servers austauschen und die Vorschläge hier posten:
Aktuell kann es sich der Verein leisten, die jährlichen Kosten für den Server zu übernehmen. Allerdings bietet dieses Projekt sehr viele Möglichkeiten, und mit deiner Spende kann unser Server-Administrator mehr Zeit damit verbringen, sie zu implementieren. Möchtest du dieses Projekt unterstützen? Dann spende schnell und einfach direkt für diesen Zweck per GiroCode.
Durch meine 4 Enkel habe ich es kennengelernt. Und bin begeistert. Mittlerweile bin ich in meiner eigenen Welt unterwegs zu neuen Abenteuern.